Die Architektur des Hauses folgt keinem einheitlichen Konzept, sondern besteht aus mehreren Komponenten. Für den Grundriss wählte Architekt Walther Baedeker den Typus des römischen Stadthauses. Der fast quadratische Bauplan sieht einen zentralen Raum vor, das Atrium, mit einem Wasserbecken, dem Impluvium. Vom Atrium gehen nach den Seiten die Räume ab. Im vorderen Bereich ist es das Entree. Von hier führt heute eine Treppe in die obere Etage, der Galerie, mit den Schlafräumen. Unmittelbar daneben weisen die Stufen zu den Gästezimmern im Gartengeschoss.
Die Hausmitte bietet nach beiden Seiten einen Salon mit schönem Ausblick in den Park, die Küche und die Bibliothek. Auf der Südseite schließt sich der anderthalbgeschossige Wohnraum in der Art eines Prostylos-Tempels an. Die goldornamentierte Kassettendecke beeindruckt. Inzwischen ist dieser Raum zu einem anspruchsvollen Gartensaal umgewandelt worden mit direktem Zugang zur Terrasse und dem Park.
Der Gebäudekubus wurde zunächst eingeschossig, mit dem Untergeschoss zweigeschossig, erstellt. Für die verputzten Fassaden bedienten sich Bauherr und Architekt der griechischen Antike: Der Eingang auf der Nordseite bezieht sich auf einen Antentempel mit ionischen Säulen. Vier dorische Pilaster mit dem darauf ruhenden Architrav und dem schlichten Fries gliedern die anspruchsvolle Fassade.
Auf der Südseite imponiert der große Gartenraum mit den vier dorischen Säulen aus Muschelkalkstein davor. Typisch für diese Bauweise ist der Stufenunterbau ähnlich dem eines griechischen Tempels. Oder stand hier die italienische Villenarchitektur von Andrea Palladio (1508–1580) mit ihren Loggien und häufig auch vorgelagerten Stufen Pate? Wie in der Antike verbreitet, waren an den Ecken Statuen positioniert. Diese Architektursprache wurde für das Blankeneser Gebäude übernommen. Allerdings standen Originale nicht zur Verfügung, sondern Abgüsse, die ihre majestätische Wirkung jedoch keineswegs verfehlen.
Weitere Einblicke: